Schiller-Krimis aus Marbach am Neckar

aus der Presse

Schiller inspiriert zum Krimi „Schillerhöhe“

16.06.2010

GREFRATH (chh) Die Szene erinnert an Schillers letztes Drama „Wilhelm Tell“: Im Keller des Deutschen Literaturarchivs in Marbach am Neckar – Schillers Geburtsstadt – liegt eine Leiche. Das Opfer ist Dietmar Scharf, Ehemann der früheren DDR-Erfolgsautorin Erika Scharf. Es ist von Pfeilen durchbohrt, die von einer Armbrust-Schussanlage abgeschossen wurden. Neben dem Toten liegt ein Apfel. Kommissar Peter Struwe, aus Westfalen stammender Polizist bei der Stuttgarter Mordkommission, soll nun herausfinden, was geschehen ist.


Ausgedacht hat sich dieses Szenario der Marbacher Lokalredakteur Oliver von Schaewen. Das Buch – es ist der erste Krimi des in Siegen geborenen Westfalen – ist sein Beitrag zum Schillerjahr 2009. „Schillerhöhe“, im Gmeiner-Verlag erschienen, ist als Regionalkrimi angelegt, der recht genau örtliche Details in der Schillerstadt Marbach beschreibt. Aber von Schaewen will auch bei Nicht-Marbachern auf sein Buch aufmerksam machen. Er legt großen Wert auf die recht genaue Beschreibung der handelnden Personen. Auf Einladung des Grefrather Buchhändlers Karl Groß las von Schaewen jetzt aus seinem Erstlingswerk vor.

Wie der 44-jährige Autor verriet, tragen einige im Krimi handelnde Personen autobiografische Züge. Vor allem der Kommissar, der das Verbrechen aufklären soll. Peter Struwe stammt – wie sein Erfinder – aus Westfalen und möchte im Land der Spätzle um alles in der Welt nicht auf Kartoffeln verzichten.

Um das Verbrechen aufzuklären, vertieft sich Kommissar Struwe in die Lektüre von Schillers Wilhelm Tell in der Hoffnung, dort den Schlüssel für den Fall zu finden. Der führt den Ermittler aber auch in die deutsch-deutsche Vergangenheit. Oliver von Schaewen hat das Schreiben so großen Spaß gemacht, dass er bereits an einem zweiten Schiller-Krimi arbeitet, wie er bei seiner Lesung in Grefrath erzählte.

Download: rheinische.post-0909.pdf (154,9 KiB)

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